Montag, 16. April 2012

Club Mate

Neben der Schule arbeite ich zwei - jede zweite Woche auch drei - Tage in einem Edeka hier bei mir in der Nähe mit ein paar Freunden. Ich verdiene nich viel, aber es ist immerhin deutlich mehr als ich monatlich vorher zur Verfügung hatte. Mir macht die Arbeit eigentlich relativ viel Spaß, gibt nichts, woran ich gerade klagen könnte. Aber das ist nicht der Punkt. Wichtig ist, zu wissen, dass ich als Regalknecht fungiere und damit auch relativ häufig mit Kunden rede, die irgendwas wissen wollen.
Mindestens einmal die Woche werde ich gefragt, ob wir Club Mate irgendwo rumfliegen haben. Kennt ihr sicherlich, so ne komische Brause, die halt Club Mate heißt. Englischer Name, englische Aussprache.
Dachte ich mir zumindest, die Kunden haben mich eines Besseren belehrt.
Im Folgenden ein Dialog zwischen mir, einem Kollegen und einem Kunden, den ich mir über sechs Stunden ausgedacht hab. Es steckt also viel Herzblut dahinter, ihr könnt ihn gerne ausdrucken.

Beliebiger Kunde: "Entschuldigung, haben sie noch Klub Mah-te?"
Regalmarcel: "Wie bitte?"
Beliebiger Kunde: "Na, Klub Mah-te."
Regalmarcel, nachdem er sein Gehirn eingeschaltet hat: "Sie meinen Club Mate?"
Beliebiger Kunde, leicht genervt: "Ja, Klub Mah-te halt."
Regalmarcel: "Einen Moment, ich frag kurz nach."
Regalmarcel mit einem Regalfreund: "Haben wir noch Club Mate?"
Regalfreund: "Klub Mah-te? Ja sicher, folgen Sie mir."

Das hat mich leicht stutzig gemacht. Wieso sprechen sie englische Worte so grässlich deutsch aus? Naja, nach einiger Zeit hab ichs dann auch wieder vergessen.
Jetzt ist das aber, wie schon erwähnt, keine Seltenheit, dass ich danach gefragt wird. Und jedes Mal wird es so ausgesprochen, wie man es eben nicht erwartet, wenn man den Marken liest. Klub Mah-te klingt nicht nur falsch, es klingt absolut scheiße. Aber es musste ein Sinn dahinter stecken, dass sie es alle wie Epileptiker aussprechen.
Ich habe also recherchiert! Durch die Tiefen des Internets und mit den Suchworten "club mate aussprache" habe ich relativ schnell eine Antwort gefunden. Mate ist hierbei nämlich gar nich das englische Wort für Kamerad oder Kumpel, sondern bezieht sich auf die Mate-Pflanze, mit der man irgendwo Tee macht. Hm-mh!
Ich habe nun also den Grund gefunden, wieso es so dämlich klingt. Aber nicht den Grund dafür, dass auch jeder weiß, wie es 'richtig' ausgesprochen wird - ich seh nirgends Werbung von diesem Zeug und auch sonst ist es in meinem Bekanntenkreis eher unbekannt. Außerdem schreibt sich der Name Club Mate und nicht Klub Mate. Es liegt also immer noch die Vermutung nahe, dass es englisch ausgesprochen werden soll. Wieso sind die Hersteller also so gemeine Wichser und verwirren mich zusätzlich, weil ich denke, dass es so richtig ist, wenn das gar nicht stimmt?
Wie auch immer. Gestern hatte ich mal die Gelegenheit, Club Mate kostenlos zu probieren. Es hat widerlich geschmeckt, kauft es nicht.

Adieu.

Mittwoch, 4. April 2012

Nevermind

Ich wollte mir diesen Post zwar für irgendwas witziges aufsparen, aber vergessen wir das. Außerdem wollte meine gute Freundin unbedingt, dass ich wieder blogge. Mein letzter Eintrag liegt ja nun wieder etwas zurück, aber ich denke mal, dass jedem, der hier reingeguckt hat, klar geworden ist, dass ich niemand bin, der täglich etwas reinschreibt. Wär mir erstens zu stressig und zweitens würde das schnell an Qualität verlieren.

Jedenfalls war heute wieder ein toller Tag. Mit Cindy ist das irgendein Mischmasch aus befreundet sein und so tun, als wär der andere nicht da - sie weiß witzigerweise aber noch nichts von meinen Gefühlen, hab ich eigentlich schon gesagt, dass sie Cindy heißt? Aber das ist jetzt nebensächlich. Auch dass meine gesamte Klasse aus egoistischen Bastarden besteht, ist nur ein kleiner Teil von dem, was meine schlechte Laune ausmacht.
Es gibt da dieses eine Mädchen, das ich bald anderthalb Jahre kenne. Damals haben wir uns ziemlich schnell ineinander verliebt und alles war cool. Naja, bis auf die Sache, dass sie in Österreich wohnt und ich in Norddeutschland. Gestört hat es uns nicht. Allerdings habe ich, kurz bevor wir uns das erste Mal treffen wollten - was sich aus finanziellen Gründen etwas hingezogen hat - Schluss gemacht, weil meine Gefühle einfach... weg waren. Ich hab mir schreckliche Vorwürfe gemacht, weil es ihr deshalb absolut scheiße ging. Wir haben den Kontakt aber aufrecht erhalten und ich hab alles dafür getan, dass es ihr gut geht, hatte immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen und was sonst noch. Hat sie aber nicht davon abgehalten, mich immer und immer wieder zu beleidigen und mir Vorwürfe zu machen. Auch wenn man es mir nicht glaubt, es hat mir selbst unendlich wehgetan, das zu beenden, eben weil es ihr dadurch so schlecht ging. Außerdem ist sie monatelang nicht über mich hinweg gekommen, das hat echt extrem lange gedauert. Dementsprechend haben mich auch die Vorwürfe ihrerseits getroffen. Ich hab mir für einiges die Schuld gegeben, die ich ja immerhin auch getragen hab. Das, was sie vom Stapel gelassen hat, wollte ich mir hingegen auch nicht gefallen lassen. Das Problem war nur, dass sie mir in der Zeit, in der ich sie kannte, unendlich ans Herz gewachsen ist. Mittlerweile ist sie die einzige Person, der ich wirklich alles von mir erzählt hab und die alles über mich weiß, vorausgesetzt natürlich, sie erinnert sich noch daran. Ich konnte sie also nicht wirklich aus meinem Leben werfen, ging selbst mit so einer Distanz zwischen uns schlecht.
Irgendwann ist ihr neuer Freund gekommen, ebenso eine Fernbeziehung. Dieses Wochenende treffen sie sich zum zweiten Mal, sie sind also weiter gekommen als wir. Damals, als sie mir erzählt hat, dass sie sich in ihn verliebt hat - ich kenne ihn selbst, mehr oder weniger - habe ich ihr Ratschläge ohne Ende gegeben und die Sache mit dem offenen Ohr, yadda yadda yadda. Irgendwann sind sie halt nach einigen Startschwierigkeiten zusammen gekommen. Aber weil das alles ja so viel zu langweilig wäre, wird es hier vielleicht etwas interessanter.
Aus dem Nichts habe ich nämlich angefangen, wieder Gefühle für sie zu entwickeln. Es war alles so... vollkommen anders irgendwie. Schwer zu beschreiben. Wir hatten wieder richtig regen Kontakt zueinander und uns super verstanden. Aber weil das eben vorher nicht so war, hat sie Verdacht geschöpft. Und irgendwann ist sie dahinter gekommen, weil sie aber wie gesagt noch immer nicht so richtig über mich hinweg war, hatte sie also selbst noch irgendwo Gefühle für mich. Wir haben also nicht wirklich dran gedacht, den Kontakt zu reduzieren, um das Ganze einzudämmen - sie war schließlich in einer Beziehung mit jemandem, den ich kenne. Stattdessen haben wir uns darin verlaufen und als er dahinter gekommen ist, wars umso beschissener. Ich habe bemerkt, was ich für Mist gebaut habe und mich zurückgezogen, nachdem ich versichert hab, dass ich nie versuchen werde, zwischen die beiden zu geraten. Das war damals verdammt schwer für mich, aber ich habe mein Versprechen gehalten.
Nachdem wir also nach einiger Zeit mit eingeschränktem, praktischerweise kaum vorhandenen Kontakt zueinander versucht haben, mit der Situation klarzukommen, lief es irgendwann wieder relativ gut mit uns. Irgendwann war ich laut ihr ihr bester Freund und sie hatte was von einer Schwester für mich. Es lief tatsächlich mal über längere Zeit reibungslos. Aber weil es ja hier nicht um mich gehen würde, wenn mal etwas in Ordnung wäre* - hielt das nicht ewig. Es gab irgendwann wieder jede Menge Streit, dessen Grund ich nicht mehr kenne, alte Vorwürfe wurden ausgegraben, es ging mir wieder scheiße. Aber konnte ich nen Schlussstrich setzen? Die Antwort kann man sich denken. Es entwickelte sich sowas wie eine Hassliebe, ich konnte nicht wirklich ohne sie, aber auch nicht mit ihr. Von ihrer Seite lief es wahrscheinlich ähnlich.
Die Sache mit Cindy kam, und aus irgendeinem Grund war sie nicht in der Lage dazu, mir wenigstens einmal richtig zuzuhören. Das war mir suspekt, denn immerhin habe ich das Gleiche eine verdammt lange Zeit für sie getan, auch wenn das Thema für mich alles andere als angenehm war. Die Folge war wie immer Streit. Der hat sich aber auch gelegt, und wir verstanden uns wieder außerordentlich gut.
Nun sind wir beim Heute. Es gibt da so ein Forum, bei dem sie schon über längere Zeit von nem Typen niedergemacht wird, aus verschiedenen Gründen. Ich stand immer auf ihrer Seite. Nun habe ich aber mal beschlossen, dass ich mich da raushalte, weil es im Grunde imemr nur ein Thema ist, das von irgendwem immer wieder aufgewärmt wird und man von mir erwartet, dass ich zum gleichen Scheiß immer wieder etwas sage. Natürlich war ich ein Arschloch, weil ich nicht auf ihrer Seite stand und ja sowieso nichts mache und derp.** Nun ging es mir aber langsam wirklich gegen den Strich. Ich habe mich also dazu entschieden, jemanden, den ich nun seit verdammt langer Zeit kenne, dem ich alles über mich erzählt hab und über den ich selbst ziemlich viel weiß - ich habe mich dazu entschieden, sie aus meinem Leben zu streichen und den Kontakt abzubrechen. Es ist ein verdammt seltsames Gefühl, das getan zu haben und ich weiß, dass ich sie schrecklich vermissen werde. Aber ich denke, es ist das Richtige; ich meine, wer springt mit seinem angeblich besten Freund so rum?
Wer weiß. Vielleicht sind meine Vorstellungen von einem guten Freund zu hoch gesteckt. Vielleicht erwarte ich zuviel. Aber ich denke einfach, dass man Dinge, die man von einem Freund erwartet, auch selbst für diesen Freund leisten sollte, wenn er sie braucht. Und wenn es auch nur um's Zuhören geht, ohne gleich seinem Östrogenrausch nachzugeben.
Witzigerweise wollten wir uns jetzt bald wirklich treffen, nach so langer Zeit, nun, wo wir beide Geld verdienen. Wir hatten schon einige lustige Sachen vorgehabt. Nun wird wohl nichts mehr daraus, hm. Ich denke, ein Zitat von Prinz Pi trifft es hier ganz gut: "Du bist und bleibst mein großes Fragezeichen."

Wie auch immer, das wars für die nächsten Tage erstmal wieder von mir. Adieu.

*Ja, ich bemitleide mich gerade ziemlich gerne selbst
**Verdammte Scheiße, der Hergang dieser Probleme klingt so absolut lächerlich, ich muss selbst über mich lachen